Bis zu seiner Pensionierung 2018 war Elmar Weber Lehrer für Englisch und Geschichte am Hans-Carossa-Gymnasium in Landshut. Da er die Kinder der Gründerfamilie Flüeck unterrichtete, lernte er vor rund 25 Jahren auch die Arbeit von Samhathi kennen und wurde Mitglied des Vereins. „Der Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ und das Bemühen, über alle Religionsgrenzen hinweg den Menschen an der Küste Keralas bessere Entwicklungschancen zu geben, haben mich überzeugt“, sagt er. Das HCG engagiert sich für Samhathi, sammelt Spenden, veranstaltet Tombolas und leistet vor allem viel Aufklärungsarbeit über Indien und die Rolle, die Samhathi bei der Entwicklung von Land und Menschen spielt.
Seither hatte er dreimal Gelegenheit, das Samhathi-Team in Indien zu besuchen und ihre Arbeit und Struktur kennenzulernen. „Die unglaubliche Einsatzbereitschaft und Expertise von Father Jacob und dessen Team von Hauptamtlichen sowie den vielen Freiwilligen überwältigten mich“, berichtet er von seinen Erfahrungen. „So konnte ich auch lernen, Indien nicht nur als Land mit Problemen zu sehen.“ Die Freundlichkeit der Menschen, ihre Lebensfreude, die Schönheit der Natur und der vielen Kulturen beeindruckten ihn sehr.
2013 wurde der Vater dreier erwachsener Kinder zum Vorsitzenden von Samhathi Deutschland gewählt. Zu seinen vielfältigen Aufgaben gehören die Abstimmung im Leitungsteam sowie die Pflege der verschiedenen Programme und Projekte, vor allem My Indian Family und My Indian Child. Einen Löwenanteil der Arbeit stellt auch die Kommunikation mit Indien und Samhathi Österreich dar – wobei Elmar die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Österreich ein großes Anliegen ist und er schöne Ansätze sieht. „Insgesamt bemühe ich mich, das bisherige gute Wirken von Samhathi Deutschland fortzusetzen und dort Neues zu beginnen, wo ich es vermag.“
Besonders am Herzen liegt ihm der Kontakt mit unseren Mitgliedern, Paten und Sponsoren. „Immer wieder gilt es Fragen zu beantworten, Bitten vorzutragen und unsere Dankbarkeit für treue und großzügige Unterstützung auszudrücken“, so Elmar. „Und dabei bin ich sehr glücklich und dankbar über die gute Zusammenarbeit und Einsatzbereitschaft im deutschen Team.“
Große Erfolge können wir bei unserem Programm „My Indian Family“ verzeichnen, kurz MIF genannt. Nur 15 € im Monat können darüber entscheiden, ob eine Familie durch Tod, Krankheit oder Unfall des Geldverdieners in die völlige Armut abrutscht.
Erfreulicherweise scheiden immer wieder Familien aus dem Programm aus, wenn sie dank der finanziellen Unterstützung durch einen Sponsor wieder auf die Beine gekommen sind. Und immer wieder sind unsere Sponsor*innen dann gern bereit, im Anschluss eine neue indische Familie zu übernehmen.
Deshalb haben wir aktuell von 13 Familien, die auf der Suche waren, bereits zehn vermitteln können. Die folgenden drei sind noch auf der Suche nach Unterstützung.
Vater Joymon, seine Frau Baby und Töchter Joshna und Jishna kämpfen sehr hart, das Nötigste zum Leben zusammenzukratzen. Weil Joshna auf einem Auge völlig, auf dem anderen teilweise blind ist und er gesundheitliche Probleme hat, findet er keine Arbeit.
Vater Sebastian kann wegen physischen Problemen nicht mehr als Fischer arbeiten; Mutter Thresiamma bemüht sich, die Kinder Amal, Arya und Athul mit Gelegenheitsarbeiten zu ernähren. Die Behandlung des Herzleidens des jüngsten Sohnes kostet viel mehr Geld, als sie haben.
Vater Francis Thomas ist nach einem Schlaganfall teilweise gelähmt. Seine Frau Thresiamma, die ebenfalls gesundheitliche Probleme hat, kann gelegentlich ein wenig dazuverdienen – aber viel öfters bekommt sie keine Arbeit. Zusammen mit Tochter Frabitha sind sie dringend auf Unterstützung angewiesen, um zu überleben.
Wenn du mit nur 15 € monatlich einer Familie das Leben ermöglichen willst, melde dich bitte unter info@samhathi-deutschland.de.
Wir wollen der Arbeit, die tagtäglich für Samhathi-Deutschland engagiert und ehrenamtlich geleistet wird, auch einmal mit Gesichtern und Namen versehen.
Den Anfang macht Petra Hanrieder-Böld, die sich seit nunmehr zehn Jahren als Kassiererin des Vereins um die Buchhaltung kümmert, Mitgliederbeiträge verwaltet und jedes Jahr eine Fülle an Spendenbescheinigungen im Alleingang ausstellt und verschickt.
Doch involviert in den Verein ist sie schon wesentlich länger – seit sie durch Maria, damals noch Flüeck, der Tochter der Gründerfamilie von Samhathi, mit dem Thema in Kontakt gekommen ist.
Bei einem Besuch in Kerala 2004 konnte sie sich vor Ort von der unschätzbaren Arbeit Samhathis überzeugen, deren Ziel „Hilfe zur Selbsthilfe“ war und ist. Die gelernte Krankenschwester und Sozialpädagogin, die zuvor ein halbes Jahr in der Entwicklungshilfe in Bolivien verbracht hatte, war von diesem Ansatz begeistert.
Das soziale Engagement hat sie auch beruflich umgesetzt: Petra arbeitet seit 2008 hauptamtlich in der ambulanten Hospizarbeit und ist freiberuflich Supervisorin; zudem macht sie für ein Palliativteam Sozialberatungen bei Patienten. Nicht zuletzt unterstützt sie als Coach Menschen aller Art bei persönlichen Anliegen und Krisen.
Petra ist verheiratet und hat einen vierjährigen Sohn, weshalb sie aktuell nicht mehr so weit reisen kann wie früher. Dafür setzt sie sich umso mehr in ihrer Freizeit für die Menschen in Kerala ein, die sie kennen- und lieben gelernt hat: „Ich finde es sehr wichtig, Menschen, die in Not sind, zu unterstützen – und Indien hat mich sehr fasziniert!“
Von Herzen danke, liebe Petra, für deinen geduldigen, unermüdlichen, liebevollen Einsatz – und herzlichen Glückwunsch zum Zehnjährigen!
Obwohl auch Kerala von Corona hart getroffen wird, ist – wie in vielen anderen Schwellenländern – die Sorge wegen Corona ein Luxus, den man sich schlicht nicht leisten kann. Was für uns kaum vorstellbar ist: Die Menschen dort werden aktuell mit so gravierenden mittelbaren Folgen der Pandemie konfrontiert, dass die unmittelbaren Auswirkungen des Virus kaum noch ins Gewicht fallen.
Zu diesen Folgen gehört ein massiver finanzieller Engpass: Vele Menschen haben ihre Arbeit verloren; eine staatliche Unterstützung wie bei uns gibt es nicht. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung hat noch ein regelmäßiges Einkommen, z.B. Staatsangestellte und andere Leute, die im öffentlichen Bereich arbeiten. Für alle anderen gilt: Wer heute nicht arbeiten kann, kann heute Abend kein Essen für die Familie kaufen.
Auch im mittleren Osten, wo viele Inder*innen arbeiten und von wo aus sie ihre Familien finanziell unterstützen, haben sehr viele Beschäftigte ihre Anstellung verloren – ohne jede Aussicht, eine neue zu finden. Der Tourismus, der in den letzten Jahren für immer mehr Menschen zur Lebensgrundlage geworden ist, ist ebenfalls völlig weggebrochen.
Father Jacob Paliath, der Leiter von Samhathi Indien, schreibt uns: „All dies hat dazu geführt, dass die Existenz sehr vieler Menschen bedroht ist.“ „Existenz“, das ist in Kerala nicht nur das Aufrechterhalten eines gewissen Lebensstandards, sondern das pure Überleben.
Wer es sich leisten kann, in diesen Zeiten Solidarität zu zeigen, darf versichert sein: JEDE, wirklich JEDE noch so kleine Spende hilft und kommt in Kerala jenen zugute, die anders nicht überleben können.
SAMHATHI – Hilfe für Indien e.V. LigaBank Regensburg Konto: 130 6235 BLZ: 750 903 00 IBAN: DE 3275 0903 0000 0130 6235 BIC: GENODEF1MO5
Heute haben wir eine wunderbare Nachricht: Shemina Rose ist eine MIC Schülerin: ein junges Mädchen, deren Ausbildung im Rahmen unseres Programms „My Indian Child“ von einem Sponsor ermöglicht wird. Sie brauchte dringend eine neue Niere, die ihr ihre Mutter spenden konnte. Die Operation verlief sehr gut, und die junge Patientin samt Mutter sind beide wohlauf.
Viele andere Schüler*innen sowie Mitglieder des Samhathi-Indien-Teams sind für Shemina einige Tage lang in Läden und zu anderen ortsansässigen Unternehmen gegangen, haben ihren Fall geschildert und so 5000 Euro an Spenden aufbringen können.
26 der MIC Schüler*innen sind sogar für zwei Tage in drei verschiedene große Städte gegangen, um bei rund 1200 Länden um Unterstützung zu bitten. So kamen noch einmal 3800 Euro zusammen. Durch diesen solidarischen Einsatz und mit Unterstützung von Samhathi Indien konnte die Operation finanziert werden.
Im November 2019 starteten wir versuchsweise eine neue Aktion: In insgesamt vierzehn Geschäften und Apotheken in Landshut und Umgebung und auch darüber hinaus durften wir Spendenboxen aufstellen. Unter dem Namen CARE können Wechselgeld oder spontane Spenden eingeworfen werden. Dieses Geld kommt ohne Abzüge der Anschaffung von Essenspaketen für sehr bedürftige chronisch kranke Patienten in unserem CBPC Programm (Community Based Palliative Care) zugute.
Zu unserer großen Freude wurde diese Aktion sehr gut angenommen; bisher kamen Spenden von über 1700 Euro zusammen und werden jetzt zum Jahresende 2020 nach Kerala überwiesen.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Ladeninhaber*innen und Geschäftsführer*innen, die uns hier so aktiv unterstützen. Einige davon möchten wir hier nennen – es sind aber längst noch nicht alle!
Elena Ehrle, St. Josefsapotheke AltdorfChristian Baier, Zweiradsport Baier KumhausenThomas Höllerer, Cosmasapotheke KumhausenChristina Betz, Bäckerei Betz LandshutRudolf Schneider, Weinhaus Deutter LandshutGunther Baumgartl, Print und Media Haus LandshutHelmut Tamme, Nikola Buchhandlung Landshut