Projekte

Organic Farming

Dieses Großprojekt wird unter anderem vom Deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert sowie von DESWOS (Deutsche Entwicklungshilfe für Soziales Wohnungs- und Siedlungswesen) bezuschusst. Derzeit sind gut 1500 speziell ausgebildete Frauen aus 150 Selbsthilfegruppen in 15 Dörfern an dem Projekt beteiligt.

Ziel ist es, den teilnehmenden Familien eine selbstständige landwirtschaftliche Tätigkeit zu ermöglichen. Der Übergang vom Fischfang zur Landwirtschaft stellt hierbei einen enormen Schritt in der gesellschaftlichen Entwicklung ganz Keralas dar.  Er ist von eminenter Wichtigkeit, da die Überfischung durch den industriellen Fischfang auf offener See den Küstenfischern mehr und mehr die Lebensgrundlage raubt.

Dank der Agrarexperten Samhathis ist es nun möglich auf dem sandigen Boden der Region eine nachhaltige Landwirtschaft zu realisieren. Durch eine rein natürliche Modifikation der Bodenzusammensetzung kann die Anzucht von verschiedenen Gemüse- und Obstsorten ohne Schwierigkeiten erfolgen. Durch den strengen Verzicht auf chemische Hilfsstoffe (wie z.B. Pflanzenschutzmittel) ist es möglich, „Bio-Produkte“ anzubauen, welche sich einerseits zu einem höheren Preis verkaufen lassen und andererseits das Bewusstsein zum Schutze der Umwelt schärfen.

„Organic Farming“. Das wohl ehrgeizigste, revolutionärste und sicher auch eines der nachhaltigsten Projekte, die Samhathi je initiiert hat.

Community Based Palliative Care (CBPC) Projekt

Durch das Community Based Palliative Care (CBPC) Projekt werden im Zielgebiet von Samhathi mehr als 2000 schwerkranke Patienten versorgt, die sonst keine medizinische Betreuung erhalten würden. Getragen wird das Projekt von Hunderten Freiwilliger aus den Frauengruppen, die unentgeltlich diesen Nachbarschaftsdienst leisten. Unterstützt werden sie von unseren Krankenschwestern, die ihre Patienten regelmäßig besuchen und Unterstützung durch indische Ärzte erhalten. Zuvor waren auch deutsche Ärzte am CBPC beteiligt.

Das CBPC wird vor allem durch Klein- und Kleinstspenden (Spendenboxen in Geschäften und Haushalten) aus Indien finanziert. Unterstützt wird es hierbei von den Projekten „My Indian Patient“ und „Care Rationen“.

My Indian Patient (MIP)

Mit diesem Projekt unterstützt Samhathi Deutschland das Community Based Palliative Care Projekt (CBPC). Mit 10,- € pro Monat kann die Patenschaft für einen besonderen Härtefall übernommen werden – einen Kranken, der beispielsweise sehr kostenintensive Medikamente benötigt.

My Indian Family (MIF)

15,- € pro Monat ermöglichen einer armen Familie ein neues Standbein für ihren Lebensunterhalt. Das monatliche Sponsorengeld wird je nach Bedürfnissen der Familie verwendet um hiermit im besten Fall ein einkommensgenerierendes Projekt zu initiieren. Je nach den vorhandenen Bedingungen kann das z.B. ein kleiner Kiosk oder ein Hühnerstall sein. Diese Projekte werden fast ausschließlich von den Frauen realisiert.

In vielen Familien wird das Geld in die Schul- und Berufsausbildung der Kinder investiert, um diese in die Lage zu versetzen später ihre Eltern unterstützen zu können. Da weder Schule noch Studium in Indien kostenlos sind, könnten sich viele Familien das alleine kaum leisten.

In einigen Fällen dient der monatlich gespendete Betrag jedoch dem nackten Überleben. Bei älteren und kranken Menschen, die von ihrer Familie nicht unterstützt werden können, ist diese Spende oftmals die „Haupteinnahmequelle“.

My Indian Child (MIC)

My Indian Child wurde von Samhathi Österreich initiiert und mit Unterstützung der ADA (Austrian Development Agency) 2006 realisiert. Im Zuge dieser Förderung konnten mehr als 40 Mädchen die Schule erfolgreich abschließen und ein weiterführendes Studium beginnen.

Im Sommer 2017 wurde das Kinderheim „Jnanpeet“ geschlossen – mehr dazu hier. Nachfolgend passten wir auch das MIC Programm an, so daß weiterhin bedürftige Kinder die Chance zu einer guten schulischen Ausbildung bekommen können. Weitere Informationen über das „neue“ MIC Programm finden Sie hier.

 

Care Rationen (CR)

Fünf Euro im Monat können verhindern, dass ein besonders armer Mensch außer an seiner schweren Krankheit auch noch Hunger leiden muss. Die Care Rationen beinhalten den Monatsbedarf an Reis, sowie etwas Gemüse, Obst und Tee und werden im Zuge der CBPC Betreuung an äußerst bedürftige Kranke verteilt. Denn: Alleine die Mangelernährung wirkt sich negativ auf den Krankheitsverlauf aus.

DSILL

DSILL (Dr. Stara Institut for Language and Lifeline) dient der Erwachsenenbildung. Business-English-, Buchhaltungs- und Computer-Kurse sowie „Personal Coaching“ helfen den Einstieg ins Berufsleben beziehungsweise in den beruflichen Aufstieg zu erleichtern.

Die Gründung von DSILL wurde durch eine großzügige private Spende ermöglicht und trägt sich mittlerweile durch die sehr geringen Kursbeiträge fast selbst.

Study Fond

Studieren ist in Indien nicht nur nicht kostenlos, sondern auch verhältnismäßig teuer. Der Study Fond unterstützt Studenten und Studentinnen bei ihrer Ausbildung insbesondere in Hinblick auf die Unterbringungs- und Lebenshaltungskosten.

Der Study Fond wird hauptsächlich durch zweckgebundene Spenden aus Österreich finanziert.

Study Centres

Study Centres (SCs, Lernzentren) gehören zu den ersten Projekten, die Samhathi bereits in seiner Anfangsphase realisiert hat. Sie bieten Schulungen und Nachhilfemaßnahmen, vor allem für die unteren Schulstufen an. Die SCs finden in den von Samhathi zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten statt.

Die bedeutendsten SCs sind das Albertus-Magnus-SC (Patengymnasium in Regensburg), das Christoph-Schreiner-SC (Patengymnasium in Ingolstadt) sowie das Hans-Carossa-SC (Patengymnasium in Landshut).

Mehrere der ursprünglich von Samhathi gegründeten Study Centres werden mittlerweile von öffentlichen Stellen weitergeführt.

Kindergesundheits Projekt (KIGE)

KIGE war eines der wichtigsten von Samhathi initiierten Projekte, das nach erfolgreicher Etablierung von den Kommunen übernommen und weitergeführt wurde. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Kinderkrankenhaus Mödling (Österreich) entwickelt und mit der Unterstützung des österreichischen Entwicklungshilfeministeriums (ADA) verwirklicht. Die Mitarbeiter des Projektes fuhren mit einer, in einem Kleinbus eingerichteten „rollenden Praxis“, in die Dörfer, um dort in regelmäßigen Abständen Kinder kostenlos zu untersuchen und zu behandeln.

Seit die Kommunen 2011 das Projekt übernahmen, gibt es in jeder Region regelmäßig solche medizinischen „Camps“. Begleitend werden Ernährungsschulungen für Mütter und Kinder durchgeführt.

 

Umweltprojekt

Infolge eines schweren Tsunamis wurde von 2007 bis 2009 der Küstenbereich Keralas in beispielhafter Weise durch die Anpflanzung von Mangroven, Kokospalmen und anderen Bäumen, aufgeforstet. Parallel wurden Frischwasserbecken angelegt, um den Menschen in allen Jahreszeiten sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen.

Den dörflichen Gemeinschaften wurde begleitend durch verschiedenste Bildungsangebote vermittelt, dass Umweltschutz alle betrifft und eine Aufgabe für das ganze Dorf darstellt. Dass die lokale Fischerbevölkerung dabei über ihre unmittelbaren Bedürfnisse hinaus zu planen begann und sich mit dem Umweltschutz einem Thema zuwandte, das langfristig und global eine enorme Bedeutung hat, war hinter allen konkreten Maßnahmen vielleicht das wichtigste Ergebnis dieses Projektes.

Rainwater-Harvesting

Von 2005 bis 2006 wurden in der Projektregion, unterstützt von der „Aktion Deutschland Hilft“ sowie von „Action Medeor“, 100 Regenwassersammeltanks errichtet, die durch ein Filtersystem Regen- in Trinkwasser umwandeln können. – Der Modellcharakter dieses Projektes zeigt sich vor allem darin, dass auch nach seiner Beendigung zahlreichen Menschen, nun durch staatliche Gelder, eine solche sichere Trinkwasserversorgung zugute kam.