Herzlichen Dank an Rosa und Otto Pritscher!

Herzlichen Dank an Rosa und Otto Pritscher!

Ein Nachtrag: Otto Pritscher aus Neufahrn in Niederbayern unterstützt SAMHATHI seit seiner Gründung vor etwa 30 Jahren. Viele Jahre half er im Organisationsteam mit. Die Finanzierung der ehemaligen Schreinerwerkstatt von Samhathi durch die Gemeinde Neufahrn i NB geht vor allem auf seine Initiative zurück.

Auch als er größere Aufgaben in der Gemeindeverwaltung übernahm, leistete er weiterhin Spenden für den Study Fund. Bei den runden Geburtstagen von ihm und seiner Frau Rosa wurde statt Geschenken um Spenden für Samhathi sowie ein regionales Projekt gebeten.

Mit großem Erfolg! Denn so konnte Samhathi dir großzügige Spende von über 1200 Euro entgegennehmen. Wir bedankten uns letzte Weihnachten für die langen Jahre der Unterstützung mit einem Dankesschal, der das traditionelle Geschenk in Kerala darstellt.

Samhathi lebt von der Unterstützung von Menschen wie Rosa und Otto. Unser Dank gilt allen – ob mit oder ohne Dankesschal!

NURSES in Deutschland!

NURSES in Deutschland!



(v.l.n.r.): Karthika, Stenimol, Aleena, Maria und Elmar

Heute wollen wir endlich über ein sehr erfolgreiches Projekt von Samhathi Indien berichten. Da in Deutschland Pflegepersonal fehlt, werden junge Menschen im Rahmen von Pilotprojekten in Ländern wie Vietnam und auch Südindien angeworben. Sofern die Interessent:innen sehr gute Deutschkenntnisse aufweisen, werden sie in Deutschland innerhalb von drei Jahren zu Krankenschwestern und -pflegern ausgebildet – die dann auch im Land bleiben und arbeiten sollen.

Eine Chance, die junge Keralit:innen nur zu gern ergreifen – und die ihnen Samhathi ermöglicht! Vor rund zwei Jahren absolvierten die ersten Interessent:innen den ersten Deutschkurs auf dem Samhathi Campus in Mararikulam. Zehn von 14 bestanden im Anschluss die Sprachprüfung (Level B2) des Goethe-Instituts in Cochin und brachen in ihre neue Zukunft nach Norddeutschland auf.

Unser Vorstand Elmar Weber ist samt Gattin Maria nach Rostock gereist, um sich mit drei dieser jungen Frauen zu unterhalten, die seit acht bzw. zwölf Monaten im Lande sind: Stenimol, Aleena und Karthika. Er erfuhr viel Interessantes über den Alltag der Ausbildung.

Alle drei besuchen Berufsfachschulen (Pflegeberufe): Stenimol in Ribnitz, Aleena in Wismar, Karthika in Güstrow. In jedem Monat sind ein paar Prüfungen und Tests. Sowohl der Unterricht wie auch die Arbeitszeit im Praktikum beträgt jeweils acht Stunden an fünf Tagen in der Woche. Unterrichtsphasen und Blockpraktika wechseln sich ab, meist im Rhythmus von vier Wochen.

Zwei der drei sind im Psychiatrischen Pflegeheim Charlottenhof im Dorf Gelbensande bei Rostock angestellt, wo sie den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren; die andere in einem regulären Krankenhaus in Wismar. Alle drei wohnen zusammen mit anderen AZUBIs in Wohnungen der jeweiligen Einrichtungen. Es gibt in den Unterkünften auch AZUBIs aus Vietnam und anderen Ländern. Im Kurs sind auch einige Deutsche.

Die drei Inderinnen sind mit ihrer Unterkunft und der Qualität des Unterrichts zufrieden. Die Betreuung durch die Leiter der Kurse und der Einrichtungen sei gut. Sie haben insgesamt gute Erfahrungen mit dem Stationspersonal in den Praktikumswochen. In Krisensituationen mit schwierigen Patienten wurden sie geschützt. Doch sind nicht alle deutschen Schwestern und Pfleger einfühlsam und höflich genug, was den Anfang öfters schwerer machte als nötig.

Durch den Sprachkurs in Indien fühlen sie sich insgesamt gut auf Deutschland vorbereitet. Sie raten allen, die Sprache so gut wie möglich zu lernen, um weniger Schwierigkeiten beim Lernen und Arbeiten in Deutschland zu haben. Doch finden sie es wünschenswert, mehr über die Kultur und Lebensweise und die Gewohnheiten und Einstellungen in Deutschland zu lernen. Sie nannten beispielsweise typisches deutsches Essen, die Art der Körperpflege oder unsere deutsche Kultur, persönliche Fragen erst dann zu stellen, wenn man jemanden näher kennt.

Seit drei Monaten sind etwa 20 neue AZUBIs aus Kerala in Deutschland, die alle ihren Deutschkurs bei Samhathi gemacht haben. Sie sind in und bei Heilbronn angestellt und in Ausbildung, hauptsächlich in Seniorenheimen. Bismi Siyad, die seit sieben Jahren in Deutschland arbeitet und fast alle aus ihrer Zeit als Präfektin im Samhathi Mädchenheim kennt, ist dort die Koordinatorin.

Es gibt gute Gründe für die Entscheidung, einen Beruf außerhalb des Heimatlands zu suchen: Die Ausbildung zur Krankenschwester in Indien dauert 4 Jahre und kostet viel. Der Verdienst danach ist gering (150-250 Euro), je nach Zusatzqualifikation. Die Konkurrenz um Arbeitsplätze ist groß. Hier in Deutschland dauert die kostenfreie Ausbildung nur drei Jahre, man bekommt ein gutes Gehalt, der Arbeitsplatz danach ist sicher. So können auch ihre Familien in Kerala unterstützt werden.

Was diese Chance, die Samhathi den jungen Leuten ermöglicht, für deren Leben und auch Familien in Indien bedeutet, kann man kaum ermessen. Wir sind glücklich und dankbar, dass der Leiter von Samhathi Indien diese Gelegenheit erkannt und ihnen den Zugang dazu geschaffen hat. So entstehen mehr menschliche Verbindungen zwischen Indien und Deutschland – sehr zum Nutzen beider Länder.