Seit einiger Zeit bin ich für die Wartung und Änderungswünsche der Samhathi- Homepage sowie für den News-letter zuständig. Durch einen glücklicher Zufall (oder Fügung?) habe ich meinem Schulkameraden Elmar angeboten, Ihm bei „Samhathi“ unterstützen zu wollen, gerade in dem Augenblick als Martina diese Aufgabe abgeben musste. Als bisheriger Inhaber einer Werbeagentur habe ich zwar immer noch berufliche Aufgaben, jedoch bewundere ich den Einsatz von Elmar und der gesamten Führung und seiner Ziele seit langer Zeit, so dass ich diese zusätzliche Arbeit gerne übernehme.
Für Anregungen oder Kritik habe ich immer ein offenes Ohr.
Zum Schuljahresende im Juli 2024 veranstalteten Lehrer und Schüler am Hans-Carossa-Gymnasium wie jedes Jahr beim Schulfest eine große Tombola. Hauptpreis ist ein nagelneues Fahrrad, das sogar beim spendenden Geschäft in die richtige Größe getauscht werden kann. Daneben gibt es 1500 Einzelpreise, sodass man mit jedem Los etwas gewinnt. Manche Geschäfte und Firmen in Landshut machen jedes Jahr Sachspenden im Wert von mehreren hundert Euro. Insgesamt erbrachte die Tombola eine Spende von 1300 Euro für die Projekte von Samhathi in Indien.
Unter der zuverlässigen Leitung der Lehrerinnen Christine Baierer und Claudia Schmid arbeiten 15 Schülerinnen und Schüler eifrig bei der Tombola mit, ebenso wie beim Kuchenverkauf an den Elternsprechtagen. Zusätzlich werden die Kollekten bei den vier Schulgottesdiensten an Samhathi gespendet. Die Organisation bedankt sich herzlich für dieses wie immer große Engagement und die großzügige Unterstützung durch die kaufbereiten Eltern. Oft machen auch die Abiturienten ein finanzielles „Abschiedsgeschenk“. Mit dem so gesammelten Geld wird die Bildungsarbeit Samhathis unterstützt. Darüber hinaus wird der Vorsitzende von Samhathi Deutschland, Elmar Weber, regelmäßig eingeladen, um vor Klassen über die Arbeit von Samhathi in Kerala zu berichten. Auf diese Weise wurde Samhathi in den letzten 30 Jahren zu einem festen Bestandteil des Selbstbildes der Schule.
Zwei sehr treue und großzügige Unterstützer der Samhathi-Tombola am HCG wurden durch den traditionellen Dankesschal aus Kerala besonders geehrt. Herr Werner Braun, Inhaber von Zweirad Pritscher, und Herr Stefan Wöllenstein von Mercedes Schreiner& Wöllenstein. Ohne ihre wertvollen Sachspenden wären die 1500 Lose sicher nicht in nur zwei Stunden verkauft worden
Wieder einmal beginnt eine positive Entwicklung bei Samhathi. Zwei bayerische Abiturienten, Luisa Roth aus Regensburg und Paul Alavi aus Landshut, gehen ab August für vier Wochen auf den Samhathi Campus in Kerala, um als Sprachassistenten die Deutschkurse von Samhathi zu unterstützen. In einem einjährigen, sehr intensiven Deutschkurs werden junge Inderinnen und Inder, die sehr gute Schulabschlüsse haben, auf das Sprachniveau B1 gebracht. Danach erhalten sie durch Vermittlung Samhathis gute Ausbildungsplätze in Deutschland, zu einem großen Teil im Sozialbereich. Sie werden auch hier weiterhin von Samhathi betreut. Diese Hilfe bei der Sprachausbildung ist Father Jacob, dem Leiter von Samhathi India, so wichtig, dass die Organisation den Flug von Luisa und Paul bezahlt. Dazu kommen freie Kost und Logis sowie ein kleines Taschengeld vor Ort. In einem Interview geben Paul und Luisa Einblicke in ihre Beweggründe und Erwartungen vor der Reise.
Wie seid ihr überhaupt mit Samhathi in Kontakt gekommen? Luisa: In meiner Schule, dem Albertus-Magnus-Gymnasium in Regensburg, gibt es schon lange das Indien-Hilfe-Team, welches Projekte organisiert und somit Spenden nach Indien schickt. Die verantwortliche Lehrerin informierte mich über die Idee mit den Sprachassistenten. Bald fand ich die Idee immer besser und über Herrn Weber kam ich in Kontakt mit Father Jacob. Paul: Bei mir war es ähnlich. Beim Weihnachtsgottesdienst des Hans-Carossa-Gymnasiums Landshut stellte Herr Weber in seiner traditionellen kurzen Samhathi-Info die Idee vor. Ich interessierte mich sofort und schrieb eine Mail an ihn.
Was sind eure Motive für eure Teilnahme am Projekt? Paul: Zum einen wollte ich den Verein unterstützen, den ich ja schon lange als unser soziales Schulprojekt kenne. Außerdem finde ich es sehr sinnvoll, jungen Inderinnen und Indern zu helfen, sich in Deutschland ein besseres Leben aufzubauen. Zumal wir junge engagierte Menschen ja dringend brauchen. Und dann wollte ich schon immer mal nach Indien reisen. Da war dieses Projekt meine Chance. Luisa: Ich war schon Jahre im Samhathi-Team des AMG aktiv und jetzt kann ich die Organisation kennenlernen, für die wir viele Spenden sammelten. Ich denke auch, dass ich bei diesem Einsatz selber viel lernen werde, über mich selber und die indische Kultur.
Wie stehen eure Familien zu dem Projekt? Luisa: Sie finden es toll und unterstützen mich sehr. Natürlich machen sie sich auch etwas Sorgen um mich, da ich als Frau „alleine“ nach Indien reise. Paul: Das trifft auch fast genauso bei mir zu. Meine Eltern finden das Projekt sinnvoll und finden es gut, dass ich diese Chance nutze. Natürlich ist auch etwas Sorge dabei.
Wie bereitet ihr euch auf euren Einsatz in der Sprachenschule in Kerala vor? Paul: Ich sammle Informationen über Indien und besonders Kerala aus dem Internet und Reiseführern. Von Herrn Weber bekommen wir Tipps, Infos und viele Fotos vom Campus, den wichtigsten Personen dort und der Gegend. Vor der Reise möchte ich mich noch etwas in die Unterrichtsmaterialien einarbeiten. Luisa: Zusätzlich dazu ist mir auch der direkte Kontakt zu Father Jacob wichtig – auch durch Zoom-Meetings. Auch die letzten paar Jahresbriefe von Samhathi Deutschland geben mir gute Informationen.
In welchen Bereichen, meint ihr, den Studenten und Studentinnen etwas Besonderes mitgeben zu können? Luisa: Wir können ihnen erklären, wie der Alltag in Deutschland aussieht und ihre Fragen aus unserer persönlichen Erfahrung als junge Menschen beantworten. Vielleicht können wir den Indern zeigen, dass junge Erwachsene in Deutschland auch nicht anders sind als sie. Das mag manche Ängste nehmen oder verringern. Paul: Wir können auch Tipps geben, wie man in Deutschland leichter Anschluss findet. Und unsere Kultur ist doch etwas anders. Da können wir bestimmt wichtige Einblicke geben. Außerdem können wir die Studenten sicher etwas mit unserer Alltagssprache und Alltagsgewohnheiten vertraut machen.
Was möchtet ihr in Indien noch sehen, außer dem direkten Umfeld um den Samhathi Campus in Kerala? Paul: Nach unserer Zeit bei Samhathi wollen wir beide in den Norden Indiens reisen, nach Delhi und Jaipur möchten wir auch sehen. Eventuell machen wir noch einen Abstecher in den Nationalpark von Ranthambore. Luisa: Ja, das berühmte „Goldene Dreieck“ mit dem Taj Mahal in Agra interessiert uns beide sehr.
Welche Gefühle habt ihr, wenn ihr an die bald kommende Reise denkt? Luisa: Ich bin echt dankbar für diese Möglichkeit, die sicher auch meinen Blick auf die Welt verändern wird. Ich freue mich schon sehr auf dieses Abenteuer und darauf, all diese Menschen in Indien kennenzulernen. Ich hoffe auch, den Studentinnen und Studenten eine echte Hilfe beim Erlernen unserer Sprache zu sein. Paul: Ich bedanke mich auch für diese tolle Möglichkeit, ein neues Land, eine andere Kultur und neue Menschen kennenzulernen. Ich hoffe sehr, dass die Studierenden von unserem Input profitieren und wir sie in ihrem Selbstvertrauen stärken können.
Wieder einmal beginnt eine positive Entwicklung bei Samhathi. Zwei bayerische Abiturienten, Luisa Roth aus Regensburg und Paul Alavi aus Landshut, gehen ab August für vier Wochen auf den Samhathi Campus in Kerala, um als Sprachassistenten die Deutschkurse von Samhathi zu unterstützen. In einem einjährigen, sehr intensiven Deutschkurs werden junge Inderinnen und Inder, die sehr gute Schulabschlüsse haben, auf das Sprachniveau B2 gebracht. Danach erhalten sie durch Vermittlung Samhathis gute Ausbildungsplätze in Deutschland, zu einem großen Teil im Sozialbereich. Sie werden auch hier weiterhin von Samhathi betreut. Diese Hilfe bei der Sprachausbildung ist Father Jacob, dem Leiter von Samhathi India, so wichtig, dass die Organisation den Flug von Luisa und Paul bezahlt. Dazu kommen freie Kost und Logis sowie ein kleines Taschengeld vor Ort. In einem Interview geben Paul und Luisa Einblicke in ihre Beweggründe und Erwartungen vor der Reise.
Das Team von Samhathi Deutschland bedankt sich bei Luisa und Paul für ihre Bereitschaft, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Wir wünschen den beiden eine sichere Reise, gute Erfahrungen im Unterricht und interessante Erlebnisse. Wir sind überzeugt, dass die beiden ein sehr gutes erstes Team von Fremdsprachenassistenten an der Sprachenschule von Samhathi sein werden. Wir freuen uns schon sehr darauf, nach diesem Sommer von ihren Erfahrungen zu hören.
Wir bei Samhathi Deutschland arbeiten allesamt ehrenamtlich. Da es neben dem Broterwerb manchmal mit der Freizeit eng wird, kann es dadurch schon mal passieren, dass eine Spendenbescheinigung ein wenig auf sich warten lässt oder eine Email erst nach ein paar Tagen beantwortet wird.
Und manchmal kann es sein, dass sich die Dinge des Lebens so verschieben, dass jemand die Unterstützung aus persönlichen Gründen nicht mehr leisten kann. Das ist bei Martina der Fall, die seit Jahren die Homepage betreut und die Newsletter geschrieben hat. Wir danken ihr sehr für den Einsatz!
Ein Nachtrag: Otto Pritscher aus Neufahrn in Niederbayern unterstützt SAMHATHI seit seiner Gründung vor etwa 30 Jahren. Viele Jahre half er im Organisationsteam mit. Die Finanzierung der ehemaligen Schreinerwerkstatt von Samhathi durch die Gemeinde Neufahrn i NB geht vor allem auf seine Initiative zurück.
Auch als er größere Aufgaben in der Gemeindeverwaltung übernahm, leistete er weiterhin Spenden für den Study Fund. Bei den runden Geburtstagen von ihm und seiner Frau Rosa wurde statt Geschenken um Spenden für Samhathi sowie ein regionales Projekt gebeten.
Mit großem Erfolg! Denn so konnte Samhathi dir großzügige Spende von über 1200 Euro entgegennehmen. Wir bedankten uns letzte Weihnachten für die langen Jahre der Unterstützung mit einem Dankesschal, der das traditionelle Geschenk in Kerala darstellt.
Samhathi lebt von der Unterstützung von Menschen wie Rosa und Otto. Unser Dank gilt allen – ob mit oder ohne Dankesschal!
(v.l.n.r.): Karthika, Stenimol, Aleena, Maria und Elmar
Heute wollen wir endlich über ein sehr erfolgreiches Projekt von Samhathi Indien berichten. Da in Deutschland Pflegepersonal fehlt, werden junge Menschen im Rahmen von Pilotprojekten in Ländern wie Vietnam und auch Südindien angeworben. Sofern die Interessent:innen sehr gute Deutschkenntnisse aufweisen, werden sie in Deutschland innerhalb von drei Jahren zu Krankenschwestern und -pflegern ausgebildet – die dann auch im Land bleiben und arbeiten sollen.
Eine Chance, die junge Keralit:innen nur zu gern ergreifen – und die ihnen Samhathi ermöglicht! Vor rund zwei Jahren absolvierten die ersten Interessent:innen den ersten Deutschkurs auf dem Samhathi Campus in Mararikulam. Zehn von 14 bestanden im Anschluss die Sprachprüfung (Level B2) des Goethe-Instituts in Cochin und brachen in ihre neue Zukunft nach Norddeutschland auf.
Unser Vorstand Elmar Weber ist samt Gattin Maria nach Rostock gereist, um sich mit drei dieser jungen Frauen zu unterhalten, die seit acht bzw. zwölf Monaten im Lande sind: Stenimol, Aleena und Karthika. Er erfuhr viel Interessantes über den Alltag der Ausbildung.
Alle drei besuchen Berufsfachschulen (Pflegeberufe): Stenimol in Ribnitz, Aleena in Wismar, Karthika in Güstrow. In jedem Monat sind ein paar Prüfungen und Tests. Sowohl der Unterricht wie auch die Arbeitszeit im Praktikum beträgt jeweils acht Stunden an fünf Tagen in der Woche. Unterrichtsphasen und Blockpraktika wechseln sich ab, meist im Rhythmus von vier Wochen.
Zwei der drei sind im Psychiatrischen Pflegeheim Charlottenhof im Dorf Gelbensande bei Rostock angestellt, wo sie den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren; die andere in einem regulären Krankenhaus in Wismar. Alle drei wohnen zusammen mit anderen AZUBIs in Wohnungen der jeweiligen Einrichtungen. Es gibt in den Unterkünften auch AZUBIs aus Vietnam und anderen Ländern. Im Kurs sind auch einige Deutsche.
Die drei Inderinnen sind mit ihrer Unterkunft und der Qualität des Unterrichts zufrieden. Die Betreuung durch die Leiter der Kurse und der Einrichtungen sei gut. Sie haben insgesamt gute Erfahrungen mit dem Stationspersonal in den Praktikumswochen. In Krisensituationen mit schwierigen Patienten wurden sie geschützt. Doch sind nicht alle deutschen Schwestern und Pfleger einfühlsam und höflich genug, was den Anfang öfters schwerer machte als nötig.
Durch den Sprachkurs in Indien fühlen sie sich insgesamt gut auf Deutschland vorbereitet. Sie raten allen, die Sprache so gut wie möglich zu lernen, um weniger Schwierigkeiten beim Lernen und Arbeiten in Deutschland zu haben. Doch finden sie es wünschenswert, mehr über die Kultur und Lebensweise und die Gewohnheiten und Einstellungen in Deutschland zu lernen. Sie nannten beispielsweise typisches deutsches Essen, die Art der Körperpflege oder unsere deutsche Kultur, persönliche Fragen erst dann zu stellen, wenn man jemanden näher kennt.
Seit drei Monaten sind etwa 20 neue AZUBIs aus Kerala in Deutschland, die alle ihren Deutschkurs bei Samhathi gemacht haben. Sie sind in und bei Heilbronn angestellt und in Ausbildung, hauptsächlich in Seniorenheimen. Bismi Siyad, die seit sieben Jahren in Deutschland arbeitet und fast alle aus ihrer Zeit als Präfektin im Samhathi Mädchenheim kennt, ist dort die Koordinatorin.
Es gibt gute Gründe für die Entscheidung, einen Beruf außerhalb des Heimatlands zu suchen: Die Ausbildung zur Krankenschwester in Indien dauert 4 Jahre und kostet viel. Der Verdienst danach ist gering (150-250 Euro), je nach Zusatzqualifikation. Die Konkurrenz um Arbeitsplätze ist groß. Hier in Deutschland dauert die kostenfreie Ausbildung nur drei Jahre, man bekommt ein gutes Gehalt, der Arbeitsplatz danach ist sicher. So können auch ihre Familien in Kerala unterstützt werden.
Was diese Chance, die Samhathi den jungen Leuten ermöglicht, für deren Leben und auch Familien in Indien bedeutet, kann man kaum ermessen. Wir sind glücklich und dankbar, dass der Leiter von Samhathi Indien diese Gelegenheit erkannt und ihnen den Zugang dazu geschaffen hat. So entstehen mehr menschliche Verbindungen zwischen Indien und Deutschland – sehr zum Nutzen beider Länder.