Covid hat der ganzen Welt zugesetzt. Unser Leben war auf bisher ungekannte Weise eingeschränkt, viele erkrankten, viele haben noch immer mit den Folgen einer Covidinfektion zu kämpfen. Und viele, besonders unter den Älteren, Schüler:innen und Jugendlichen, leiden an den Folgen der Isolation und des Fehlens normaler menschlicher Kontakte.
Dies galt und gilt auch für Kerala, das besonders von Covid betroffen war. Laut Father Jacob spiegeln die offiziellen Zahlen in keiner Weise das wirkliche Ausmaß der Erkrankungen und Todesfälle wider. Die oft planlosen und rücksichtslosen Maßnahmen der Regierung brachte viele Menschen um ihr Einkommen und vergrößerte die Not der Armen. Jetzt gibt es jedoch Anzeichen der Besserung und neue Hoffnung. Father Jacob schrieb, dass trotz der großen Einschränkungen Samhathi India etwa die Hälfte dessen verwirklichen konnte, was geplant war. Das beeindruckt und wir sind dankbar, dass dies durch den großen Einsatz des gesamten indischen Teams möglich war.
Programme von Samhathi India
Im Folgenden geben wir Ihnen – auf der Basis der halbjährlichen Arbeitsberichte aus Kerala – einen Einblick in die laufenden Projekte.
1) Selbsthilfegruppen: Es gab eine weitere Reduzierung der Gruppen, die von Samhathi betreut werden, auf 520; die anderen Gruppen arbeiten nun selbständig.
2) Schule und Ausbildung: Wie 2021 berichtet, gab es die Gründung einer neuen Abteilung von Samhathi: „Samhathi Education Services Private Limited“. Sie leitet alle diesbezüglichen Aktivitäten. Insgesamt erreichten 2022 diese Programme direkt und indirekt etwa 30.000 Schüler:innen bzw Studierende.
In den drei Study Centres gab es nur wenige Kurse, aber immerhin nahmen insgesamt etwa 3500 Schüler und Schülerinnen daran teil.
Durch das Programm My Indian Child wurden etwa 110 Schüler:innen gefördert.
Higher Education Centre (ehem. Mädchenheim): Hier fanden verschiedene Kurse zur Persönlichkeitsbildung und im Bereich Fremdsprachen (Englisch, Deutsch) statt. Gerade nehmen 57 junge Leute an Kursen teil, um dann in England und Deutschland zu studieren oder zu arbeiten. Die Samhathi Bank gab hier allein im zweiten Halbjahr Ausbildungskredite in Höhe von 35.000 Euro.
Berufs- und Ausbildungskurse: Über 1400 Personen nahmen trotz Covid an solchen Veranstaltungen teil.
Professional Education Promotion Centre: Beratung und Hilfe bei der Suche nach Studien- und Ausbildungsplätzen in Asien, Europa und Amerika.
3. People‘s Bank (Jnanpet Nidhi Limited – Volksbank): Der Umsatz 2021 lag bei etwa 14 Millionen Euro. Gut 24.000 Familien sind Kunden der Bank. Es gab Kredite mit minimalem Zins an nun insgesamt 630 arme Familien.
4. Gesundheit:
a) In den zwei Coronajahren 2020 und 2021 wurden Sanitärpakete (Masken, Desinfektionsmittel usw) an insgesamt 4500 Familien verteilt.
b) CBPC: Das Betreuungsprogramm für chronische Erkrankungen hilft 1500 Patient:innen. Hierbei engagierten sich 4 Ärzte, 6 Schwestern (zwei fest angestellt) und 260 ehrenamtliche Gesundheitshelferinnen. Finanziert wurde das Programm durch Spenden aus Sammelboxen in Kerala. Dazu kamen 5000 Euro für Lebensmittel aus Österreich und Deutschland.
5. Caritative Aktivitäten:
a) 2020 und 2021 wurden insgesamt 7400 Lebensmittelpakete an Bedürftige verteilt.
b) Über 2500 Schülerinnen und Schüler erhielten Geld (für Internetgebühren beim Onlineunterricht) und Schulmaterial.
c) Samhathi übernahm die Finanzierung von Mahlzeiten durch andere Hilfsorganisationen für 6200 Familien.
d) Im Programm My Indian Family wurden 340 Familien werden unterstützt. Allein im zweiten Halbjahr 2021 mit 38.000 Euro aus Deutschland und Österreich.
e) Im Programm My Indian Child wurden allein im 2. HJ über 16.700 Euro für 107 Schülerinnen und Schüler ausgegeben.
Momentan die größte Sorge in Kerala und bei uns bezieht sich auf die Finanzkontrollen der indischen Bundesregierung sowie auf staatliche Verbotslisten für private Hilfsorganisationen. Seit einigen Monaten dürfen Spenden aus dem Ausland nur noch an eine staatliche Bank in Neudelhi überwiesen werden. Nach einer dortigen Kontrolle wird das Geld – wann auch immer – an die eigentliche Bank des Empfängers überwiesen. Offizielle Begründung hierfür sind die Verhinderung von Geldwäsche und der Finanzierung von Terrororganisationen. Mindestens genauso bedrohlich sind sogenannte Verbotslisten, in denen die Organisationen aufgeführt sind, die keine Geldzuwendungen aus dem Ausland empfangen dürfen. Es geht hier vor allem um islamische und christliche Organisationen. Bisher wurde Samhathi verschont, aber ….
Samhathi Deutschland
Der Teil zu den Aktivitäten von Samhathi in Deutschland ist heuer sehr kurz. Zum einen werden Sie regelmäßig durch unseren Newsletter über unsere Arbeit informiert. Zum anderen konzentrierten wir uns auf die Betreuung der laufenden Programme, die Kontakte zu unseren Mitgliedern und Pat:innen sowie die Kontakte nach Indien und dem Partnerverein in Österreich. Wir sind froh und dankbar, dass wir die Zahl der von Samhathi Deutschland unterstützten Kinder und Familien leicht erhöhen konnten. Insgesamt wurden aus Spendengeldern und Beiträgen über 37.400 Euro nach Indien überwiesen. Wir danken unseren Pat:innen und Spender:innen ganz herzlich für diese wertvolle Unterstützung.
Der Teil zu den Aktivitäten von Samhathi in Deutschland ist heuer sehr kurz. Zum einen werden Sie regelmäßig durch unseren Newsletter über unsere Arbeit informiert. Zum anderen konzentrierten wir uns auf die Betreuung der laufenden Programme, die Kontakte zu unseren Mitgliedern und Pat:innen sowie die Kontakte nach Indien und dem Partnerverein in Österreich. Wir sind froh und dankbar, dass wir die Zahl der von Samhathi Deutschland unterstützten Kinder und Familien leicht erhöhen konnten. Insgesamt wurden aus Spendengeldern und Beiträgen über 37.400 Euro nach Indien überwiesen. Wir danken unseren Pat:innen und Spender:innen ganz herzlich für diese wertvolle Unterstützung.
Die finanzielle Kontrolle und Behinderung der Arbeit von Hilfsorganisationen erinnert mich an die vergangenen Geschehnisse in Russland. Die Beweggründe sind ideologisch verschieden, aber im Ansatz ähnlich.
Das ist sehr traurig und schadet den Ärmsten der Armen.